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Neugeborenenfotografie vs. Wochenbettreportage - warum es um mehr geht als schöne Bilder

  • jana-welsch
  • 26. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

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Wenn ein Baby geboren wird, ist das eine der intensivsten Zeiten im Leben. Alles ist neu, alles ist anders – und gleichzeitig verschwimmen die Tage manchmal ineinander. Viele Eltern sagen mir später: „Wir erinnern uns kaum an die ersten Wochen.“ Genau deshalb suchen viele nach einem Neugeborenenshooting: um diese Zeit festzuhalten.


Vielleicht hast auch du schon mal an gestellte Bilder im Studio gedacht: Baby in Körbchen, eingewickelt in Tücher, alles perfekt ausgeleuchtet. Das ist die Art von Fotografie, die die meisten kennen, wenn sie nach „Neugeborenenfotografie“ googeln.


Und trotzdem spüre ich jedes Mal, wenn ich mit Eltern darüber spreche: Da fehlt etwas.


Warum ich lieber von Wochenbettreportage spreche


Für mich geht es nicht darum, euer Baby in eine Pose zu bringen, die es im echten Leben nie einnehmen würde. Sondern darum, zu zeigen, wie ihr als Familie in dieser Anfangszeit wirklich seid.


Wie ihr euch anseht.

Wie ihr euer Baby haltet.

Wie ihr nachts müde auf der Couch sitzt und trotzdem vor Liebe überfließt.


Das sind die Bilder, die später den Unterschied machen. Bilder, die nicht nur zeigen, wie euer Baby aussah, sondern auch, wie ihr als Eltern mit ihm wart.


Ein Spiegel eurer Elternschaft


Vielleicht klingt das pathetisch, aber ich glaube fest daran:

Diese Bilder sind ein Spiegel eurer Elternschaft.


Deine Tochter oder dein Sohn wird später nicht nur sehen: „So klein war ich einmal.“

Sondern auch: „So haben meine Eltern mich angesehen. So viel Nähe, so viel Wärme, so viel Liebe war da.“


Und mal ehrlich: Genau das ist es doch, was wir uns alle wünschen. Nicht nur Erinnerungen an „wie wir aussahen“, sondern an wie wir füreinander waren.


Verletzlichkeit gehört dazu


Im Wochenbett ist nichts perfekt. Manchmal ist da Chaos. Manchmal Tränen. Manchmal die Unsicherheit: „Machen wir das richtig?“

Und genau das macht diese Zeit so einzigartig.


Ich weiß, es kostet Mut, das festhalten zu lassen. Aber es ist eine Form von Ehrlichkeit und Schönheit, die man nicht nachstellen kann. Und ich verspreche dir: Gerade darin liegt die Kraft dieser Bilder.



Und jetzt? Was bleibt und warum es so wichtig ist!


Was bleibt, wenn die Wochen verblassen?


Stell dir vor, dein Kind blättert in Jahren durch diese Bilder. Vielleicht in einem Moment voller Fragen, Zweifel oder Vorfreude. Was soll es dann in diesen Bildern finden? Perfekte Posen oder die Wahrheit davon, wie ihr gehalten, getröstet und geliebt habt?


Im Wochenbett ist alles gleichzeitig zerbrechlich und mächtig: Müdigkeit neben Ekstase, Chaos neben Zärtlichkeit. Genau diese Widersprüche machen die Zeit einzigartig. Wenn wir sie fotografisch bewahren, schaffen wir eine Landkarte für später. Eine Landkarte, auf der sichtbar wird, wir ihr miteinander wart, wie ihr euer Kind willkommen geheißen habt, wie ihr gelebt habt, während die Welt stillstand.


Das ist kein Auftrag an Perfektion. Es ist ein Angebot an Authentizität. Es ist die Möglichkeit, eure Gegenwart so zu dokumentieren, dass sie einmal zu einem Anker wird — für euer Kind, für euch selbst, für die, die später nach Antworten suchen.

Welche Geschichten soll dieses Album erzählen? Welche kleinen Wahrheiten dürfen nicht verloren gehen?


Wenn du beim Lesen einen Kloß im Hals spürst oder plötzlich an eine ganz bestimmte Szene denkst, genau dort liegt die Kraft dieser Momente. Diese Fotos sind kein Luxus. Sie sind ein Erbe in Bildern.


Welche Spuren möchtest du hinterlassen? Welche Bilder sollen eines Tages sagen:

So waren wir. So liebten wir. So begann unsere Geschichte.

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